Die Evangelischen Akademien in Deutschland

Protestantisch. Weltoffen. Streitbar

Die Evangelische Akademie im Rheinland ist eine von 16 Evangelischen Akademien in Deutschland.

Logo der Evangelischen Akademien in Deutschland

Akademiearbeit versteht den Protestantismus als gesellschaftliche Gestaltungskraft
Akademiearbeit will zentrale christliche Aussagen in Bezug setzen zu den Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft im Allgemeinen und die Kirchen im Besonderen heute stehen.

Dabei berufen sich die Evangelischen Akademien auf die Traditionen von Reformation und Aufklärung.
Aus dem evangelischen Glauben „folgt immer zugleich die Wahrnehmung von Weltverantwortung. Darum übernimmt der Protestantismus als gestaltende Kraft Verantwortung für gesellschaftliche Prozesse. Er tut dies auf der Basis reformatorischer Grundüberzeugungen.“

Akademiearbeit tritt ein für einen offenen Widerstreit der Meinungen
Zentrales Anliegen aller Akademiearbeit ist es, im Rahmen ihrer Tagungen und Veranstaltungen den offenen Widerstreit der Meinungen zu fördern, die Kontroversen ergebnisoffen zu moderieren und auf diese Weise dazu beizutragen, gesellschaftliche Prozesse demokratisch und plural zu fördern und zu gestalten.

Akademiearbeit will einen Beitrag leisten für eine
demokratische und einvernehmliche Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen

„Das Gestaltungsmittel der Evangelischen Akademien (…) ist der Diskurs. Dabei beteiligen sich
Evangelische Akademien an laufenden Diskursen, ebenso sind sie Initiatoren von Diskursen.“
„Aus dem Auftrag der Evangelischen Akademien zum Diskurs folgt, dass sie sich auf die Prozesshaftigkeit und Ergebnisoffenheit diskursiver Klärungen einlassen. (…) Die Grundorientierung
evangelischer Akademiearbeit zielt auf eine demokratische, partizipative und einvernehmliche
Lösung gesellschaftlicher Probleme. Wenigstens ein Schritt in diese Richtung ist gelungen, wenn
Widersprüche und Interessengegensätze formuliert und verhandelt werden können.“

Die 16 Evangelischen Akademien sind zusammengeschlossen in der EAD
Der gemeinsame Dachverband der 16 Evangelischen Akademien in Deutschland  ist die EAD – Evangelische Akademien in Deutschland e.V., Berlin. Dieser Zusammenschluss dient der Präsenz und öffentlichen Artikulation auf Bundesebene, der Akquisition und Realisierung Akademie übergreifender und interdisziplinärer Projekte und der Netzwerkbildung zwischen den Akademien.

Hintergrund: Zur Geschichte der Evangelischen Akademien
Die erste Evangelische Akademie öffnete 1945 in Bad Boll ihre Türen. Die Impulse dazu kamen von dem Theologieprofessor Helmut Thielicke und Eberhard Müller, Pfarrer und Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihre Beweggründe galten auch, wenngleich mit einer gewissen Variationsbreite, für die folgenden Akademie-Gründungen: „Dahinter stand (…) zum einen die Frage, wie die Kirche wieder engeren Kontakt zu der zunehmend säkularen Gesellschaft finden könne, und zum anderen die Überlegung, welchen Beitrag das Christentum zur geistigen Erneuerung und zu einer neuen inneren Ordnung der Gesellschaft leisten könne.“

Die Evangelische Akademie im Rheinland wurde 1952 gegründet
Die Evangelische Akademie im Rheinland wurde am 7. Dezember 1952 gegründet. Sie ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Nach dem Ort ihrer Gründung und ihrem ersten Sitz hieß sie bis 2004 „Evangelische Akademie Mülheim an der Ruhr“. 2004 zog die Akademie auf Beschluss der Landessynode um nach Bonn, bis Ende 2015 hatte sie ihren Sitz in der landeskirchlichen Tagungsstätte „Haus der Begegnung“ in Bonn-Bad Godesberg. Seit März 2016 hat die Akademie neue Büroräume in Bonn-Beuel und arbeitet auf der Grundlage einer neuen Konzeption. Sie lädt an unterschiedlichen Orten im Raum der rheinischen Kirche und online zu Veranstaltungen ein. Unsere Website bindet die unterschiedlichen Aktivitäten der Akademie zusammen, gibt weiterführende Impulse und lädt zum Dialog ein.

Aktuell: 16 Evangelische Akademien auf dem Gebiet der EKD
Heute gibt es auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Deutschland  (EKD) 16 Evangelische Akademien:

Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen
Evangelische Akademie Bad Boll
Evangelische Akademie Baden
Evangelische Akademie zu Berlin
Evangelische Akademie Abt Jerusalem, Braunschweig
Evangelische Akademie Frankfurt
Evangelische Akademie Hofgeismar
Evangelische Akademie Loccum
Evangelische Akademie Sachsen
Evangelische Akademie der Nordkirche
Evangelische Akademie der Pfalz
Evangelische Akademie im Rheinland
Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt
Evangelische Akademie Thüringen
Evangelische Akademie Tutzing
Evangelische Akademie Villigst

Zur Homepage der EAD – Evangelische Akademien in Deutschland

Quellennachweise:

Zitate zur Akademiearbeit:
Aus einem Positionspapier der Evangelischen Akademien in Deutschland, 2012

Zitate zur Gründung der Evangelischen Akademie Bad Boll:
Nösser, Christoph und Treidel, Rulf Jürgen: Evangelische Akademien an Rhein und Ruhr: Zur Herausforderungen der Kirchenleitungen im Rheinland und Westfalen durch die Montanindustrie und das Boller Akademiemodell, in: Hey, Bernd und van Norden, Günther: Kontinuität und Neubeginn. Die rheinische und westfälische Kirche in der Nachkriegszeit (1945 – 1949) (= Schriften des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Bd. 123), Bonn 1996, S. 265 – 285, hier S. 268 f.